Samstag der 28. April 2012
Schon am frühen Nachmittag hat sich Kais Gefühlsleben auf eine Achterbahnfahrt begeben. In einer Spirale aus
Verzweiflung und Alkoholmissbrauch muss er sich nach Rekonstruktion seines Tagesablaufs immer mehr in
einen Gemütszustand aufgeschaukelt haben, der dieses Ende für ihn wohl zur einzig möglichen Lösung aller
Sorgen und Probleme hat erscheinen lassen.
In seiner Not hat er sich noch zwei Personen offenbart, er würde versuchen sich das Leben zu nehmen - ein
letzter verzweifelter Aufschrei nach Hilfe und Unterstützung.
Leider wurden seine Worte nicht für ernst genommen.
Und leider hat er sich auch nicht an mich, seine Mutter, gewandt.
Ich will niemandem einen Vorwurf dafür machen, nicht reagiert zu haben. Ob man das Schicksal auf Dauer hätte
abwenden können steht leider in den Sternen. Ich denke mit dem Wissen zu leben, dass man es vielleicht hätte
verhindern können, ist für die betreffenden Personen schwer genug. Und es bleiben zu viele offene Fragen
zurück.
Gegen 19:00 Uhr muss sich Kai in diesem alkoholisierten und psychisch labilen Zustand in sein Auto gesetzt
haben.
Kurz nach 19:30 Uhr endete seine letzte Fahrt in einem Feuerball.
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